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Seit 1820 gab es in Niederkassel ein Schulhaus, in das über 100 Jahre die Niederkasseler Kinder zur Schule gingen. In der Zeit des 2. Weltkrieges (1939-1945) war diese „alte Schule“ schon wegen unhygienischer Zustände geschlossen worden, und der Unterricht fand für die Niederkasseler Kinder in drei Räumen des Altenheims „Elisabethhaus“ statt. Nach dem Krieg (1945) wurde die „alte Schule“ wieder notdürftig für den Unterricht hergerichtet, denn die Klassenzimmer im „Elisabethhaus“ waren durch Kriegsschäden unbrauchbar.
Bis 1950 gingen die Kinder dann wieder in die „alte Schule“, aber das Schulhaus wurde immer baufälliger. Deshalb wurde entschieden, dass in Niederkassel ein neues Schulhaus gebaut werden sollte:
Mit einem großen Fest wurde es eingeweiht. Wie an hohen Festtagen wehten Fahnen in Niederkassel, und es fand ein Festgottesdienst in der Kirche statt, bei dem vier Kreuze für die vier neuen Klassenräume eingesegnet wurden. Diese wurden in einer Prozession zur neuen Schule gebracht, die von Tannengirlanden geschmückt war. Die Festgemeinde versammelte sich vor der Schule. Bürgermeister Hubert Stolz, Hauptlehrer Herbert Markert, Landrat Etzenbach und andere wichtige Persönlichkeiten hielten Ansprachen und der Schulchor sang. Pastor Limburg segnete das neue Schulhaus.
„Am 9. Januar 1951, dem ersten Schultag nach den Weihnachtsferien, lag eine große Spannung über 200 Schulkindern und den 4 Lehrern: Der erste Unterricht im neuen Schulgebäude!!! Es war für alle ein erhebendes Gefühl, in solchen Räumen Unterricht zu erteilen und am Unterricht teilzunehmen. Und es kann schon heute zum Ruhme der Kinder gesagt werden: Die Kinder sind der Schönheit ihrer Schule mit soviel Ehrfurcht begegnet, dass nach Ablauf des ersten Vierteljahres noch keinerlei Schäden, auch kleinsten Umfanges, festzustellen sind.“ (Zitat aus der Schulchronik) Die Niederkasseler waren stolz auf ihre neue Schule.
Herr Schnabel für das Jubiläum im Jahre 2010 ein Dokument verfasst, in dem er den Kindern, Lehrkräften und allen anderen Interessierten seine Erinnerung an seine Schulzeit an der Grundschule Niederkassel darstellt:
Erlebnisse eines Schulkindes in Niederkassel
Nach und nach wuchsen die Schülerzahlen. Es wurden neue Häuser in Niederkassel gebaut und dort zogen Eltern mit Kindern ein.
Im Jahr 1964 hatten schon mehr als 220 Kinder Unterricht in dem im Jahr 1950 gebauten Schulgebäude an der Hauptstraße. Sie wurden in 6 Klassen unterrichtet und benötigten eigentlich 6 Klassenräume. Im Schulhaus gab es jedoch nur 4 Klassenräume und einen Notraum, der viel zu klein war. Die Klassen waren damals nämlich noch ziemlich groß:
Da es nicht genug Klassenräume gab, hatten einzelne Klassen morgens, andere Klassen nachmittags bis 16.30 Uhr Unterricht. So teilten sie sich die wenigen Klassenräume. Das erste Schuljahr wurde in einem Not-Klassenraum im evangelischen Jugendheim unterrichtet.
Im Jahr 1964 wurde von der Gemeinde entschieden, einen Schulneubau hinter das bisherige Schulgebäude zu setzen:
Am 10.08.1968 wird unsere Schule zur Grundschule. Es besuchen nur noch Kinder vom 1. – 4. Schuljahr unsere Schule. Ab dem 5. Schuljahr gehen die Kinder zur Hauptschule in Lülsdorf oder zu einer anderen weiterführenden Schule.
Bis 1974 hat die Schule keine eigene Turnhalle. Der Sportunterricht findet im Saal Cremanns (Veranstaltungssaal der heutigen Gaststätte „Op der Eck ) statt. Am 04. Juli 1974 erhält die Grundschule Niederkassel endlich ihre eigene, neue Turnhalle. Hierüber freuen sich Kinder und Lehrer sehr.